Mehr Umsatz durch attraktive Stadtgestaltung

Wenn in Innenstädten ein Radweg oder eine Fußgängerzone eingerichtet werden sollen, dauert es meist nicht lange, bis in der Zeitung das Foto eines erbosten Einzelhändlers oder einer Einzelhändlerin erscheint.

Mit verschränkten Armen und bösem Blick wird vor der „Apokalypse“ für die lokalen Geschäfte gewarnt, weil der Platz zum Abstellen privater Pkws reduziert werde. Die Zeitung berichtet unter der Überschrift „Niedergang des Einzelhandels“, etablierte Wirtschaftsverbände sehen „das Ende vieler Innenstadthändler*innen“ heraufziehen. Dabei profitiert der lokale Einzelhandel sogar von der Mobilitätswende und sollte sich dafür einsetzen.

Mit der Wirklichkeit haben diese Schreckensszenarien nichts zu tun: Eine am IASS Potsdam durchgeführte Studie stellte ganz im Gegenteil am Beispiel Berlin fest, dass auf zwei ausgewählten Einkaufsstraßen nur 6,6 Prozent der Menschen mit dem Auto zum Einkaufen kamen. Die große Mehrheit – 93,4 Prozent – erreichten die Einkaufsstraßen also nicht mit dem Auto. 91 Prozent des Geldes, das die Kund*innen in den lokalen Geschäften ließen, kam aus dem Geldbeutel derjenigen, die zu Fuß, mit dem Rad, oder mit dem ÖPNV unterwegs waren. Diejenigen, die zum Einkaufen mit dem Auto in die Stadt fahren, sind nur für 8,7 Prozent der Umsätze verantwortlich.

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Weitere Studie zum Thema: Studie Belebung Innenstädte, Herausgeber: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) gGmbH