Bewertung des Diskussionsabends mit der Stadt zu P2

Die gestrige Veranstaltung im Congress Center Essen war gut besucht. Die Beiträge aus dem Publikum waren von hoher Sachkenntnis geprägt, die meisten Wortmeldungen basierten auf fundiertem Wissen um klimatische und verkehrliche Folgen der überbordenden Bebauung in unserem Stadtteil. In guter Erinnerung ist mir persönlich der Einwand eines Bürgers aus Rüttenscheid, es gebe 51 Stadtteile in Essen, warum die Wohnungsbautätigkeit nicht auf alle Stadtteile gleichermaßen verteilt werde. Dann ein Beitrag, der darauf hinwies, dass zwar jede Menge Wohnungen entstünden, aber darunter kein bezahlbarer Wohnraum sei. Außerdem zitierte jemand eine Statistik, aus der hervorgehe, dass erst durch das hohe Wohnungsangebot der prognostizierte Bewohnerzuwachs provoziert würde und nicht umgekehrt – man also Wohnungen nicht deshalb bauen müsse, um den Bedarf zu decken, sondern durch den Wohnungsbau Bedarfe geweckt würden, die noch gar nicht bestünden.
Die Beeinträchtigung des Mikroklimas durch den Neubau und den Wegfall des alten Baumbestandes, der zusätzliche PKW-Verkehr, die ungünstige ÖPNV-Anbindung, fehlende Fahrradabstellflächen in hoher Zahl, nicht geplante Fotovoltaik-Ausstattung auf den Dächern der Neubauten, lächerliche Dach- und unzureichende Fassadenbegrünung als Ersatz für die wegfallenden Bäume, die fehlende übergreifende Beplanung des Geländes und des Stadtteils waren weitere Felder, die von den Anwesenden angesprochen wurden. Ein selbständiger Stadtplaner warf der Stadt vor, ihre Hausaufgaben nicht gemacht zu haben in Sachen Klimaschutz und Verkehrsplanung und sprach sich für ein Moratorium aus, um nach Klärung aller Fragen und Probleme die Sache neu und verändert anzugehen.
Soweit eine kurze Zusammenfassung der ersten Veranstaltung des Abends.

Link zum Zeitungsartikel in der WAZ (Leider nur noch gegen Bezahlung zugänglich…)

Wir weisen erneut auf die Möglichkeit hin, zum Bauvorhaben Eingaben zu machen, das geht sowohl per Mail als auch über das Formular auf der Seite der Stadt und natürlich auch per Brief an
Amt für Stadtplanung und Bauordnung
Deutschlandhaus
Lindenallee 10
45127 Essen

Die Verwaltung muss alle Eingaben der Bürger in ihrer Abwägung berücksichtigen.