Bürgerräte – Modell für die Zukunft?

Der Bundestagspräsident beobachtet eine wachsende Distanz zwischen Wählern und Gewählten. Über Bürgerräte will er die Bevölkerung stärker in die Politik einbinden.

Es gibt kaum jemanden, der die parlamentarische Demokratie derart verkörpert wie Wolfgang Schäuble. Der 78-Jährige ist nicht nur Präsident des Bundestags, er ist auch der dienstälteste Abgeordnete in der deutschen Parlamentsgeschichte. Seit 1972 sitzt Schäuble im Bundestag, immer direkt gewählt. Wenn sich sogar jemand wie er Sorgen um den Zustand der Demokratie macht, sollte man hellhörig werden. Und Schäuble macht sich Sorgen.

„Die Bindung zwischen Wählern und Gewählten ist schwächer geworden – und die Kraft der Parteien, die für eine stabile repräsentative Demokratie wichtig sind, ist auch kleiner geworden“, sagt Schäuble im Gespräch mit der SZ. Die Grünen seien zwar „eine gewisse Innovation, aber SPD, CDU, CSU haben seit einiger Zeit Probleme“. Und eine derartige Entwicklung gebe es nicht nur in Deutschland.

Link zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 25.09.2020